Unsichere Zukunft: Wie modernisieren wenn der Nachwuchs fehlt?

Der Fachkräftemangel in der IT-Branche wird bereits seit geraumer Zeit diskutiert. Doch jetzt werden die Stimmen lauter – zu Recht, wie sich zeigt. Dass die IT-Abteilungen der Unternehmen in den vergangenen Jahren stetig gewachsen sind, ist nicht neu. Und auch dass sie konkurrenzfähig sein müssen, liegt auf der Hand. Doch trotz des IT-Booms mangelt es an Nachwuchs.

Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 60 Prozent aller Unternehmen, besonders im Mittelstand, können laut des Deutschen Industrie- und Handelskammertages freie Posten nicht besetzen. Der Verein Deutscher Ingenieure stellt zudem fest, dass es im Moment fast 20.500 offene Stellen für IT-Spezialisten gibt. Damit hat jeder Informatiker die Möglichkeit, zwischen 3,7 unbesetzten Stellen zu wählen. Die Konsequenz: Laut Branchenverband BITKOM führt dies zu einem Umsatzverlust von rund elf Milliarden Euro .

Doch trotz glänzender Jobaussichten ist die Zahl der Studienabbrecher im IT-Bereich hoch. Und auch der Ausbildungsstandard wird den sich stetig ändernden Anforderungen der Branche oft nicht gerecht. Aktuelle Trends sind in den Studiengängen oft nicht zu finden. Cloud und Big Data: Davon haben die Absolventen natürlich gehört, aber in der Praxis keine Erfahrungen vorzuweisen. Weiterbildungsmaßnahmen gibt es „on the job“, sie haben aber kaum Auswirkungen auf den grundlegenden Mangel.

Apropos Cloud: Immer wieder ist die Rede davon, dem Fachkräftemangel durch Auslagerung von Software und Standardanwendungen in die Cloud entgegen zu wirken. Statt aber so den Bedarf an IT-lern zu senken, wird er nur von den betriebsinternen Administratoren auf fremde Externe ausgelagert – eine kurzfristige Lösung.

Dem Fachkräftemangel entgegen wirken

Viele Unternehmen wollen potenzielle Kandidaten daher nachhaltig und frühzeitig an sich binden. Bereits während eines Betriebspraktikums lassen sich Zukunftsperspektiven aufzeigen – eine Möglichkeit, die nicht vernachlässigt werden sollte. Auch Prodware spürt die Auswirkungen des Fachkräftemangels. Um diesem entgegenzuwirken, bieten wir und andere Unternehmen wie beispielsweise Microsoft Berufseinsteigern Trainee-Programme an. Oft erfahren wir, dass jungen Menschen der Weg in die IT nicht eindeutig strukturiert ist. Welche Studiengänge eignen sich am besten? Welche Zertifizierungen sind wichtig? Ist eine technische oder eine beratende Funktion besser? Vor diesem Hintergrund hat mein Kollege Volker Buhl, Personalchef bei Prodware, kürzlich Karrierefragen rund um die IT-Branche bei der Computerwoche beantwortet.

Albert Schweitzer sagte bereits: „Begeisterung ist ein guter Treibstoff“. Als IT-Unternehmen liegt es daher auch in unserer Verantwortung, jungen, gut ausgebildeten Fachkräften einen Arbeitsplatz mit Mehrwert zu bieten und Zukunftschancen in der IT zu eröffnen. So stellen auch wir sicher, dass der Treibstoff Begeisterung nicht zu schnell verbrennt.