Derzeit blickt alle Welt gespannt nach London, um die Olympischen Sommerspiele zu verfolgen. Sportler aus unterschiedlichsten Ländern kämpfen dort um die begehrten Medaillen. Ich erinnere mich noch, wie ich mich als Jugendlicher stets über das Olympia-Motto gewundert habe. Dabei sein ist alles? So ein Quatsch! Es geht ums Gewinnen und nichts anderes.

Heute sehe ich das anders. Teamgeist und das „Wir-Gefühl“ sind maßgeblich für sportlichen Erfolg verantwortlich. Mein liebstes Beispiel ist hier immer der Bundesligist Borussia Dortmund: Vor drei Jahren hat niemand dieser jungen, zweifelsohne talentierten aber leider recht unerfahrenen Truppe Chancen auf den Meistertitel eingeräumt. Dank der richtigen Portion Teamgeist hat sie sich zur derzeit erfolgreichsten Mannschaft in Deutschland entwickelt.

Auch Unternehmen sind in gewisser Weise als Mannschaft zu sehen. Sie profitieren ungemein, wenn sich die Mitarbeiter als wichtigen Teil eines Ganzen sehen. Die Zeiten, in denen einsame Einzelkämpfer an der Spitze von Unternehmen stehen, sind definitiv vorbei. Teamevents und sogenannte Teambuilding-Maßnahmen boomen. Vertrauensübungen in Hochseilgärten oder gemeinsames Kanu-Fahren – all diese Aktivitäten erfordern Verlässlichkeit, egal ob vom Geschäftsführer oder Praktikanten.

Spürbar wird dieses Umdenken bei Bewerbungsgesprächen. Vielen jungen Menschen ist es heute wichtiger, in einem sympathischen Team zu arbeiten, das sich als Einheit versteht, und in dem jeder Mitarbeiter mit seinen individuellen Talenten einen Teil zum Erfolg beiträgt. In der Vergangenheit habe ich bereits über unser Azubi-Projekt zum Thema E-Mobility gesprochen. Ich denke, dass das ein besonders schönes Beispiel für Teamgeist ist. Gemeinsam setzen sich die jungen Menschen für eine bestimmte Sache ein. Dazu müssen sie Kompromisse eingehen. Sie lernen mit Kritik umzugehen und dass die sogenannte Schwarmintelligenz im Team oft zu tollen Ergebnissen führt.

Teamgeist ist nicht in Zahlen am Ende des Quartals messbar. Er muss auch nicht zwangsläufig in höherem Umsatz resultieren. Teamgeist ist erkennbar, wenn die Mitarbeiter gern zusammenarbeiten und sich an ihrem Arbeitsplatz des Büroalltags wohl fühlen. Denn, wie sagte einst der Geistliche Halford E. Luccock: „Niemand kann eine Sinfonie flöten. Es braucht ein Orchester, um sie zu spielen.“