Nachhaltige Mitarbeiterführung
Nachhaltige Mitarbeiterführung – Heutzutage wird dieser Begriff immer häufiger genannt und von Chefetagen gefordert. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Arbeitslandschaft in den vergangenen Jahrzehnten stark umstrukturiert, ja gar neu erfunden hat. In den Abteilungen treffen unterschiedlichste Generationen und Lebensansichten aufeinander. Junge Menschen, die ihre Karriere schnell vorantreiben möchten, Kollegen, die nachmittags ihre Kinder aus Schulen oder Kitas abholen müssen, und ältere Mitarbeiter, die schon einige Jahrzehnte Joberfahrung mit sich bringen. Das eine richtige oder einzige Arbeitsmodell kann es also nicht mehr geben. Daher gilt es, die individuellen Talente und Stärken der Mitarbeiter nicht nur zu fördern. Führungskräfte müssen auch bereit sein, diese erst einmal zu erkennen. Die Zeiten, in denen Manager und Co. völlig losgelöst und ohne jede Kenntnis über den Alltag der Mitarbeiter oder deren Bedürfnisse agieren konnten, sind meiner Meinung nach vorbei.
Führungskräfte sind auf einem guten Weg zur nachhaltigen Mitarbeiterführung, wenn sie die folgenden zehn Tipps beherzigen:
1. Vertrauen schenken:
Eine positive Haltung den Mitarbeitern gegenüber wirkt sich nicht nur gut auf das Betriebsklima aus. Vertrauen Sie Ihren Mitarbeitern, dass diese ihren Job gut erledigen.
2. Zukunftsaussichten signalisieren:
Ein positiver Ausblick in die Zukunft motiviert und gibt Sicherheiten. Finden Sie ein Ziel, das dem Unternehmen und dem Mitarbeiter konkret zeigt, wo es in der Zukunft hingehen soll.
3. Selbstständigkeit akzeptieren und fördern:
Mitarbeiter wissen meist, welche Mittel und wie viel Zeit sie benötigen, um das Vereinbarte zu erreichen. Ihnen diese Freiheit zu ermöglichen, schafft Vertrauen.
4. Auf die Stärken fokussieren:
Jeder Mensch hat Schwächen – natürlich auch im Arbeitsalltag. Heben Sie stattdessen die Stärken hervor. Kleinere Schwächen, die das Arbeitsergebnis nicht gravierend beeinflussen, sollten akzeptiert werden.
5. Aufs Wesentliche konzentrieren:
Ein transparentes Arbeitsumfeld lässt Raum für Kreativität und Entfaltung. Daher ist es wichtig, dass Sie Klarheit schaffen. Was ist Pflicht, was Kür? Wie sind die Prioritäten verteilt? So vermitteln Sie klare Strukturen und geben den Mitarbeitern ein Gerüst, das sie als Basis nutzen können.
6. Phantasie erlauben:
Lassen Sie der Kreativität Ihrer Mitarbeiter ruhig einmal freien Lauf. Nicht jeder Mensch kann sein Potential in festen Strukturen ausnutzen.
7. Reflexion:
Welchen Anteil habe ich an gewissen Situationen? Wie stehe ich selbst einer Aufgabe gegenüber? Was ist mein Anteil daran? Derartige Selbsteinschätzungen helfen oft, um bestimmte Situationen besser beurteilen zu können.
8. Teambuilding:
Öffnen Sie Ihren Blick für Talente und die Konstellationen in den Büros. Funktionieren die Teams? Wäre durch einen anderen Mitarbeitereinsatz ein besseres Resultat möglich? All dies lässt sich nur bei einem Blick über den Tellerrand erkennen.
9. Herausfordern:
Herausforderungen gegen die Eintönigkeit des Alltags wirken oft Wunder. Dazu reichen oft kleine Aktivitäten, die außerhalb der beruflichen vier Wände stattfinden.
10. Ehrlichkeit:
Last but not least, seien Sie ehrlich! Egal ob es um Neuigkeiten geht, die sich auf das Unternehmen beziehen, oder um Arbeitsergebnisse. Unehrlichkeit oder gar Lügen sind zumeist äußerst kontraproduktiv.
Diese Ratschläge sind selbstverständlich keine hundertprozentige Garantie für eine erfolgreiche und nachhaltige Mitarbeiterführung. Sie geben allerdings eine gute Richtung vor. Ein abschließender Hinweis des französischen Politikers Edgar Pisani: „Chef ist nicht der, der etwas tut, sondern der, der das Verlangen weckt, etwas zu tun.“